Pressemitteilung vom 20.05.2022


Das große Krabbeln hat begonnen – Die Borkenkäfer fliegen wieder

Bad Steben Die Fichtenborkenkäfer Buchdrucker und Kupferstecher fliegen wieder auf der Suche nach neuen Brutbäumen aus. In den kommenden Wochen und Monaten müssen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer wachsam sein: Gründlich kontrollieren, ob Fichten befallen sind – am besten im Zwei-Wochen-Turnus!

WO SUCHEN?

Besonnte Waldflächen und Waldränder, Käfernester des Vorjahres und durch Sturm- und Schneebruch geschädigte Bestände.

Die Februar-Stürme Ylenia, Zeynep und Antonia haben sowohl in Hof als auch in Wunsiedel ihre Spuren hinterlassen. Nicht alle windgeworfenen Fichten wurden bisher aufgearbeitet. Dort bohren sich die Borkenkäfer als erstes ein. Diese Bäume sollten schnellstens aufgearbeitet werden.

ERKENNUNGSMERKMALE:

Bei bereits länger befallenen Bäumen färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. Frischer Befall ist am braunen Bohrmehl zu erkennen, das sich auf Rindenschuppen, am Stammfuß, in Spinnweben sowie auf der Bodenvegetation ansammelt.

WAS IST ZU TUN?

Die „saubere Waldwirtschaft“ ist und bleibt die wirksamste und bewährteste Methode, um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern. Alle befallenen Bäume sind:

  • umgehend zu entnehmen und
  • unschädlich zu machen. Das heißt, den Baum entrinden oder mindestens 500 m aus dem Wald transportieren. Auch die Baumkronen sind zu beseitigen, denn die Käfer nutzen schon Äste ab zwei Zentimetern Durchmesser als Brutstätte.

WARUM BEKÄMPFEN?

Fichtenborkenkäfer vermehren sich rasant. Schnell werden aus kleinen „Käfernestern“ größere Flächen, sodass ganze Waldbestände bedroht sein können. Der Befall im eigenen Wald kann auf benachbarte Wälder übergehen. Die Bekämpfung des Borkenkäfers und der Erhalt der Wälder liegen im Interesse der gesamten Gesellschaft. Dazu besteht im Übrigen auch eine gesetzliche Verpflichtung für alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.

UNTERSTÜTZUNG:

Beratung und Unterstützung bei der Bekämpfung bieten die Försterinnen und Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg und die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse (Waldbesitzervereinigungen) an.

Ein Tipp für Sie: Das Befallsgeschehen durch Borkenkäfer nimmt derzeit rasant zu. Um die Ausbreitung der Käfer zu bremsen ist jede Unterstützung wichtig. Nachbarschaftshilfe ist daher gefragt:

  • Informieren Sie Ihre Waldnachbarn, wenn Sie in deren Wald Borkenkäferbefall feststellen.
  • Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihren Nachbarn das befallene Holz auf und schaffen es aus dem Wald. Gerade bei einzelnen befallenen Bäumen ist das effektiver, als auf ein Holzeinschlagsunternehmen zu warten.

Weitere ausführliche Informationen zu den Fichtenborkenkäfern Buchdrucker und Kupferstecher finden Sie auf der Homepage der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (www.lwf.bayern.de bzw. www.borkenkaefer.org) oder auf der Internetseite unseres Amtes (www.aelf-by.bayern.de).

Noch ein Hinweis für Liebhaber von Video-Plattformen. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bietet ein „Borkenkäfersuche-Tutorial“ und ein „Borkenkäferbekämpfungs-Tutorial“ unter anderem auf YouTubeDE an. Klicken Sie doch mal rein.

Achtung Redaktionen: Abdruck der Pressemitteilung ist honorarfrei.

Quelle Fotos: Robert Geiser AELF Bayreuth-Münchberg

 

Fichte_Bohrmehl.jpg    

Eine im Februar vom Sturm geworfene Fichte, die nicht aufgearbeitet wurde. Die kleinen braunen Häufchen sind die Einbohrstellen des Buchdruckers. An einem einzigen Baum können mehrere Tausend Borkenkäfer leben. Schwärmen diese wieder aus, stellen sie eine Gefahr für die umgebenden Fichten dar.