Das heutige Trogener Gemeindewappen ist im Hinblick auf die lange Geschichte des Ortes sehr jung. Es stammt aus dem Jahr 1979.
Die drei Zinnen symbolisieren die drei Rittersitze Wasserburg, Trogen-Zech, und Oberes Gut. Den Löwen steuerten die ehemaligen Vögte von Weida bei, das Schild die Freiherren von Feilitzsch. Eine frühe Besiedlung des Raumes kann aus einem Hügelgrab der Bronzezeit in der Nähe des Ortsteiles Ullitz abgeleitet werden. Auch ein rautenförmiger Harzsiedestein, der bei Föhrig gefunden wurde, läßt eine solche Vermutung zu. Darüberhinaus sind beim Friedhof Reste eines Steinkreuzes aus dem Mittelalter vorhanden. In der Ruine des am Anfang des 17. Jahrhunderts abgebrannten Schlosses in Trogen, der Wasserburg, wurde eine Münze aus der Regierungszeit von König Wenzel II., der sogenannte Prager Groschen gefunden. Er war von 1283 bis 1305 geprägt worden.
Wasserburg
Neben dieser Wasserburg entstanden durch Teilung oder Verkäufe zwei weitere herrschaftliche Güter: Trogen-Zech und das Obere Gut. Im Erbschaftsvertrag der Herren von Weida vom 21.Dezember 1306 wurden die Wasserburg und die Vorwerke als Lehen unter die drei Söhne Heinrichs des Reichen aufgeteilt.
Die Wasserburg, die sich nach alter Überlieferung am Verbindungsweg "Damm" zwischen den Gütern "Trogen-Zech" und "Trogen-Oberes Gut" befunden haben soll, gehört nun zur gräflich - reußischen Lehensherrschaft. Sie umfaß zwei halbe Höfe, eine Schenkstatt, neun Herrbergen, einen Hof in Feilitzsch und sieben Anwesen in Köditz. Am 29. November 1637 wurde sie durch ein Feuer zerstört. Der Überlieferung zufolge sollte ein Jägerbursche bereits in der Frühe für seinen Herrn Christoph Abraham von Feilitzsch mit dem Netz Rebhühner fangen. Ein brennender Span, den er schlaftrunken aus der Halterung fallen lies, entzündete das Stroh in seinem Bett. Der Schneesturm, der durch das Regnitztal fegte, entfachte rasch das Feuer und blies es auf die Dächer der umliegenden Höfe und auf das Dach der Kirche. Schloß Kirche, Schule und 15 Gehöfte lagen in Schutt und Asche. Beim Wiederaufbau entstanden die heutigen Baulinien an der Hauptstraße.
Ritter von Feilitzsch
Der Wirtschaftshof Trogen-Zech gehörte zum Besitz der Ritter Heinrich und Jahn von Feilitzsch - lehensrechtlich zum Hause Weida. Mit dem Regnitzland und der Stadt Hof wurde er 1373 an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg verkauft. Das Obere Gut ging in sächsischen Besitz über. Im Vertrag von Gefell kam es 1524 an die Markgrafschaft von Bayreuth. Zum Oberen Gut gehörten 17 Höfe in Trogen, drei in Ullitz, vier in Föhrig, zwei in Gössen und einer in Schwarzenstein.
Bei der "Verkleidung und Auswechslung" in Bobenneukirchen im Jahr 1524 wurde Trogen mit einen Rittersitz, zwei Vorwerken und 22 Höfen der Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach zugeschlagen.
Maßgeblich Anteil an der Geschichte Trogens haben die Freiherrn von Feilitzsch. Sie hatten auch einflußreiche Ämter an den brandenburgischen und sächsischen Höfen inne. Durch die Heirat waren sie mit vielen sächsischen Adelsgeschlechtern verwandt. Daniel von Feilitzsch, Hauptmann des Vogtlandes, beteiligte sich maßgeblich an der Ausarbeitung der ersten evangelischen Kirchenordnung. Max von Feilitzsch war 26 Jahre lang Innenminister von Bayern. In einer Urkunde aus dem Jahr 1366 wird ein Kapelle mit Friedhof in Trogen erwähnt. Beim großen Brand von 1637 fiel auch die Kirche den Flammen zum Opfer. Mit dem Wiederaufbau konnte bereits im gleichen Jahr begonnen werden. Die heutige barocke Saalkirche entstand 1747 unter dem Patronat der Stadt Hof. Am Sonntag kam der Hofer Pfarrer zu Pferde nach Trogen geritten, um den Gottesdienst zu halten. Der Versuch, die Trogener Pfarrei von Hof zu lösen, scheiterte am Widerstand der Bauern. Sie hatten sich geweigert, "auf ewige Zeiten" jährlich zehn Klafter Holz aus ihren Wäldern zum Unterhalt der Pfarrei beizusteuern. Die Gemeinde übernahm 1835 die Kosten für das Reitpferd des Pfarrers sowie die Baupflicht an Turm und Kircheneinrichtung.
Ab dem Jahr 1865 wohnte zwar ein Vikar in Trogen, selbständig wurde die Pfarrei aber erst 1928. Seit 1810 gehört Trogen zu Bayern.
Autobahnbau
Als 1811 das erste "Steuerbekenntnis" erstellt wurde, zählte Trogen 72 Häuser. In Föhrig standen zwei, in Schwarzenstein ein und in Ziegelhütten sieben Anwesen. Der Bau der Autobahn Hof-Chemnitz ab 1935 auf Trogener Flur änderte das beschauliche Dorfleben spürbar. Nach dem zweiten Weltkrieg befand sich Trogen plötzlich am Eisernen Vorhang. Nach der Öffnung der Grenze zur DDR am 10. November 1989 wälzte sich ein ständiger Autostrom durch Ullitz in Richtung Hof. Schon bald darauf konnte auch die A 72 wieder befahren werden. Trogen war erneut Bindeglied zwischen Bayern und Sachsen.
(Verfasst von Heinz Dick)